Im 3. Stock neben der Schulkapelle erinnert nun eine Gedenktafel an zwei mutige Männer. An die Opfer des NS-Regimes, Kaplan DDr. Heinrich Maier und den Marianistenpater Jakob Gapp.
Am 7. Mai 2025 wurden die Gedenktafel und die beiden erläuternden Begleittafeln feierlich enthüllt und gesegnet.
An der Feier nahmen neben zahlreichen Gästen auch die Mitglieder der Generalleitung der Marianisten, P. Pablo Rambaud SM (Assistent für das religiöse Leben) und Br. Dennis Bautista SM (Assistent für die Erziehung) teil.
Direktor Herwig Födermayr dankte in seiner Begrüßung Prof. Johannes Wais und Prof. Benedikt Wenzel für ihr Engagement beim Zustandekommen des Projekts und verwies auf die Werte, für die die Heinrich Maier und Jakob Gapp ihr Leben gegeben haben: Glaube, Freiheit, Gerechtigkeit und die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen.
"Beide haben in dunkler Zeit aus dem Geist des Evangeliums Widerstand geleistet."
"Beide haben in dunkler Zeit aus dem Geist des Evangeliums Widerstand geleistet." sagte Martha Mikulka, die Geschäftsführerin der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, in ihrem Grußwort. Die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Geschichte sei gerade in VOSÖ-Schulen ein "Fundament, das in die Zukunft weist". Sie dankte dem Elternverein der Albertus Magnus Schule und den Marianisten für die Unterstützung bei der Realisierung der Gedenktafel.
Prof. Benedikt Wenzel setzte in seiner Ansprache die Leben von Heinrich Maier und Jakob Gapp in den Kontext der historischen Ereignisse.
Ein Höhepunkt der Feierstunde war die Lesung des Textes „Getsemani. Eine Begegnung“ durch Prof. Johannes Wais und Prof. Patrick Huemer. Dieser Text, geschrieben von Prof. Johannes Wais, handelt von einer fiktiven Begegnung von Maier und Gapp am Gründonnerstag des Jahres 1938 am Albertus Magnus Gymnasium.
Nach der Enthüllung und Segnung der Gedenktafel wurden Gedanken von Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Klassen zum Lebenszeugnis von Dr. Maier und P. Gapp verlesen.
"… in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Verfolgung bezeugten sie ihren christlichen Glauben durch ein waches und unbeugsames Gewissen …"
DDr. Heinrich Maier (1908 – 1945) war Kaplan in Gersthof und Religionslehrer am Albertus Magnus Gymnasium. Er erkannte frühzeitig die Bedrohung, die vom Nationalsozialismus ausging. Sein Intellekt, sein Glaube und sein moralisches Empfinden ließen ihn nicht tatenlos zusehen. Ab 1940 war er Teil einer Widerstandsgruppe, deren Informationen für die alliierten Streitkräfte von großem Wert waren. Im Frühjahr 1944 wurde Heinrich Maier von der Gestapo verhaftet und über Monate brutal gefoltert und misshandelt. Am 22. März 1945 wurde er hingerichtet.
Jakob Gapp (1897 – 1943) war seit 1920 Ordensmitglied der Marianisten. Sein Glaube und seine tiefe Überzeugung von der Würde jedes einzelnen Menschen ließen ihn die Ideologie des Nationalsozialismus ablehnen. Er scheute sich nicht, die Verbrechen des Regimes öffentlich anzuprangern, wohlwissend um die Gefahr, in die er sich damit begab. Er wurde 1943 in Berlin von NS-Regime hingerichtet.
https://www.ordensschulen.at/aktuelles/613-mut-widerstand-im-ns-regime